Ethische Leitsätze

Die ethischen Leitsätze der Permakultur lassen sich auf drei Prinzipien zurückführen: Achtsamer Umgang mit der Erde (earthcare), Achtsamer Umgang mit den Menschen (peoplecare) und faire, selbstbegrenzende Beziehungen der Elemente untereinander (fair share), was im Wesentlichen eine ökonomische Komponente darstellt.

Im Einzelnen resultieren hieraus folgende übergeordnete Leitgedanken:

  • Langfristig statt kurzfristig
  • Vielfalt statt Einfalt (Artenvielfalt, genetische Vielfalt, ökologische, kulturelle Vielfalt)
  • Nachhaltige Effizienz statt kurzfristige Effizienz: statt kurzfristiger Optimierung langfristige Selbsterhaltung und Selbstregulierung
  • Optimieren statt Maximieren: Verhältnis von Energie- und Arbeitsinput zu Produktivität optimieren
  • Kooperation statt Konkurrenz

 

Diese Leitgedanken wurden von den Begründern der Permakultur zu detaillierteren Gestaltungsgrundsätzen ausformuliert:

 

 

Gestaltungsprinzipien nach Mollison

  1. Mehrfache Elemente: Jede Funktion des Systems wird von mehreren Elementen gewährleistet
  2. Mehrfache Funktion: Jedes Element des Systems hat mehrere Funktionen

    Hieraus resultiert eine hohe Resilienz = Widerständigkeit: Auch wenn ein Element ausfällt, wird die Funktion des Systems aufrechterhalten

  3. Zonierung des Gesamtsystems nach Nutzungsintensität
  4. Identifizierung und Nutzung der von außen auf ein System wirkenden Einflüsse und der sich daraus ergebenden Eigenschaften-Sektoren
  5. Schaffung einer großen Vielfalt innerhalb des Systems
  6. Nutzung der natürlichen Ressourcen eines Systems
  7. Wiederverwendung von Energien und Stoffen innerhalb des Systems
  8. Randzonen optimieren, weil Übergangsbereiche besonders aktive Zonen darstellen
  9. Ökologische und zeitliche Nische eines Element bei dessen Platzierung berücksichtigen
  10. Natürliche Sukzession bzw. Entwicklung eines Systems berücksichtigen
  11. Verwendung von Entwurfsmustern zur Strukturierung des Systems
  12. Systementwicklung durch aufeinander aufbauende Elemente

Gestaltungsprinzipien nach Holmgreen

  1. Beobachten der systemischen Abläufe und durchdachte Interaktion mit ihnen
  2. Energie einfangen und speichern
  3. Jedes System soll Ertrag erzeugen
  4. Nutzung erneuerbarer Ressourcen
  5. keinen Abfall produzieren
  6. Vielfalt von Elementen nutzen und bewahren
  7. den Reichtum von Randzonen nutzen
  8. Selbstregulierungprozesse nutzen und Feedback aus dem System annehmen
  9. Kreative Nutzung von natürlichen Veränderungen
  10. Integrieren statt Ab- und Ausgrenzen
  11. Kleine und langsame Lösungen bevorzugen, low tech, low energie, low cost
  12. Planung von den übergeordneten Mustern zu den Details